Ist Python interpretiert, kompiliert oder beides?

Python ist in erster Linie als interpretierte Sprache bekannt. Das bedeutet, dass der Python-Code zur Laufzeit von einem Interpreter ausgeführt wird, anstatt zuvor in Maschinencode kompiliert zu werden. Wenn du ein Python-Skript ausführst, wird es Zeile für Zeile vom Python-Interpreter gelesen und ausgeführt.

Allerdings gibt es einige Nuancen zu beachten:

  1. Bytecode-Kompilierung: Wenn du ein Python-Skript ausführst, wird der Code nicht direkt interpretiert. Stattdessen wird er zuerst in Bytecode kompiliert, der dann von der Python Virtual Machine (PVM) interpretiert wird. Dieser Bytecode ist eine niedrigere Darstellung des Python-Codes und ist plattformunabhängig. Wenn du ein Python-Modul importierst oder ein Skript ausführst, erzeugt Python eine .pyc-Datei (in einem __pycache__-Verzeichnis), die den Bytecode enthält. Dieser Bytecode wird bei nachfolgenden Ausführungen verwendet, sofern der ursprüngliche Quellcode nicht geändert wurde, um die Startzeit zu beschleunigen.
  2. JIT-Kompilierung: Einige Implementierungen von Python, wie PyPy, verwenden eine Just-in-Time (JIT) Kompilierung, um die Ausführungsgeschwindigkeit zu erhöhen. JIT-Kompilierer übersetzen den Bytecode oder den Quellcode während der Ausführung in Maschinencode, sodass der Code schneller läuft.
  3. Zu Maschinencode kompilieren: Es gibt Tools wie Cython und Nuitka, mit denen du Python-Code in C/C++-Code umwandeln und dann zu Maschinencode kompilieren kannst. Dies kann in bestimmten Fällen die Leistung erheblich steigern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Python hauptsächlich interpretiert wird, aber es gibt Aspekte der Kompilierung im Python-Ökosystem, insbesondere in Form von Bytecode und durch den Einsatz von JIT-Kompilierern oder Tools, die Python zu Maschinencode kompilieren.