Ein-Stichproben-T-Test Rechner

Ein-Stichproben-T-Test Rechner

Berechnen Sie den T-Wert und p-Wert. Wählen Sie als Eingabemethode entweder Summary-Daten, manuelle Rohdateneingabe oder CSV/Excel Upload.

Hier findest du eine ausführliche Anleitung zur Verwendung deines Ein-Stichproben-T-Test-Rechners sowie Hinweise zur Interpretation der Ergebnisse.


1. Grundidee des Ein-Stichproben-T-Tests

Der Ein-Stichproben-T-Test (One-Sample t-Test) wird verwendet, um zu prüfen, ob der Mittelwert einer Population von einem zuvor festgelegten hypothetischen Wert (μ₀) abweicht, wenn die Populationsstandardabweichung unbekannt ist. Man geht davon aus, dass die Daten normalverteilt sind oder die Stichprobengröße hinreichend groß ist (z. B. n≥30n \geq 30), um den Zentrallimitersatz anzuwenden.

Hypothesen:

  • Nullhypothese (H₀): μ = μ₀
  • Alternativhypothese (H₁):
    • zweiseitig: μ ≠ μ₀
    • einseitig links: μ < μ₀
    • einseitig rechts: μ > μ₀

Der Test prüft, ob der beobachtete Stichprobenmittelwert so stark vom hypothetischen Mittelwert abweicht, dass dies nicht mehr durch Zufall erklärbar ist.


2. Aufbau des Rechners

Der Rechner ist in drei unterschiedliche Eingabemethoden unterteilt:

  1. Summary-Daten
    • Du kennst bereits den Stichprobenmittelwert (x̄), die Stichprobenstandardabweichung (s) und die Stichprobengröße (n).
  2. Manuelle Rohdateneingabe
    • Du gibst die gemessenen Einzelwerte direkt in ein Textfeld ein. Der Rechner berechnet dann selbst x̄ und s.
  3. CSV/Excel Upload
    • Du lädst eine Datei hoch, die in der ersten Spalte Messwerte enthält (CSV oder Excel).
    • Auch hier berechnet der Rechner x̄ und s aus den Rohdaten.

Außerdem gibst du gemeinsam für alle Methoden an:

  • Hypothetischer Mittelwert (μ₀)
  • Signifikanzniveau (α), z. B. 0,05
  • Testart (zweiseitig, einseitig links, einseitig rechts)

Nach der Eingabe klickst du auf Berechnen, um den T-Wert, p-Wert und weitere Statistiken zu erhalten.


3. Schritt-für-Schritt-Anleitung

3.1. Eingabemethode auswählen

  1. Wähle eine der Optionen unter Eingabemethode:
    • Summary-Daten (x̄, s, n)
    • Manuelle Dateneingabe (Rohwerte ins Textfeld)
    • CSV/Excel Upload (Datei mit Rohwerten hochladen)

3.2. Hypothetischen Mittelwert angeben

  1. Gib unter Hypothetischer Mittelwert (μ₀) den Wert ein, gegen den du testen möchtest (z. B. 100).

3.3. Falls Summary-Daten ausgewählt sind

  1. Fülle folgende Felder aus:
    • Stichprobenmittelwert (x̄)
    • Stichprobenstandardabweichung (s)
    • Stichprobengröße (n)
    Achte darauf, dass s>0s > 0 und n≥2n \ge 2 sind, damit eine Berechnung möglich ist.

3.4. Falls Manuelle Dateneingabe ausgewählt ist

  1. Trage im Feld Rohdaten alle Einzelwerte ein, getrennt durch Komma, Semikolon, Leerzeichen oder Zeilenumbruch (z. B. 102, 98, 110, 105, 99, 101, 100). Der Rechner berechnet automatisch:
    • Stichprobenmittelwert (x̄)
    • Stichprobenstandardabweichung (s)
    • Stichprobengröße (n)

3.5. Falls CSV/Excel Upload ausgewählt ist

  1. Wähle deine Datei (CSV oder Excel) mit mindestens einer Spalte Zahlenwerten.
    • Der Rechner liest die Werte in der ersten Spalte ein und berechnet ebenfalls x̄, s und n.

3.6. Gemeinsame Einstellungen

  1. Signifikanzniveau (α): z. B. 0,05. (Muss zwischen 0 und 1 liegen)
  2. Testart:
    • Zweiseitig (≠): Prüft, ob μ anders als μ₀ ist.
    • Einseitig links (<): Prüft, ob μ kleiner als μ₀ ist.
    • Einseitig rechts (>): Prüft, ob μ größer als μ₀ ist.

3.7. Berechnung starten

  1. Klicke auf Berechnen, um die Resultate zu erhalten.

4. Interpretation der Ergebnisse

Nach der Berechnung siehst du folgende Werte:

  1. T-Wert
    • Nach der Formel: T=xˉ−μ0sn T = \frac{\bar{x} – \mu_0}{\frac{s}{\sqrt{n}}}
    • Sagt aus, wie viele Standardfehler (Standardfehler = s/ns / \sqrt{n}) dein Stichprobenmittelwert von μ₀ entfernt ist.
  2. p-Wert
    • Die Wahrscheinlichkeit, bei Gültigkeit von H₀ einen mindestens so extremen Wert wie den beobachteten T-Wert zu erhalten.
    • p < α → Statistisch signifikantes Ergebnis → H₀ wird abgelehnt.
    • p > α → Keine ausreichende Evidenz, H₀ abzulehnen.
  3. Kritischer Wert
    • Bei gegebener Freiheitsgradzahl (df = n – 1) wird aus der T-Verteilung der Wert ermittelt, der das Signifikanzniveau α abtrennt.
    • Zweiseitig z. B. ± t(1 – α/2, df).
    • Einseitig links t(α, df).
    • Einseitig rechts t(1 – α, df).
  4. Rejektionsbereich
    • Gibt an, in welchem Bereich der T-Skala die Nullhypothese abgelehnt wird.
    • Beispiel zweiseitig: t < -t(1 – α/2, df) oder t > +t(1 – α/2, df).
  5. Entscheidung
    • „Ablehnung der Nullhypothese (H₀)“ oder
    • „Keine ausreichenden Beweise, um H₀ abzulehnen“.
  6. Weitere Angaben
    • Stichprobenmittelwert (x̄)
    • Stichprobenstandardabweichung (s)
    • Stichprobengröße (n)

5. Beispiele

Beispiel 1: Zweiseitiger T-Test

  • μ₀ = 100
  • x̄ = 105
  • s = 10
  • n = 20
  • α = 0,05

Erwartetes Ergebnis (fiktives Beispiel):

  • T-Wert: etwa 2,236 (z. B.)
  • Freiheitsgrade: df = 19
  • Kritischer Wert: etwa ±2,093 (bei df=19 und α=0,05 zweiseitig)
  • p-Wert: ~0,037 < 0,05
  • Entscheidung: H₀ wird abgelehnt.

Interpretation: Der Mittelwert könnte sich signifikant von 100 unterscheiden (p=0,037).

Beispiel 2: Einseitiger T-Test (rechts)

  • μ₀ = 50
  • x̄ = 52
  • s = 3
  • n = 15
  • α = 0,05 (einseitig)

Fiktives Ergebnis:

  • T-Wert: z. B. 2,44
  • df = 14
  • Kritischer Wert: ~1,761 (t(0,95, 14))
  • p-Wert: 0,014 < 0,05
  • Entscheidung: H₀ wird abgelehnt.

Interpretation: Es spricht einiges dafür, dass der wahre Mittelwert größer ist als 50.


6. Praktische Hinweise

  1. Voraussetzungen:
    • Daten stammen aus einer normalverteilten Grundgesamtheit oder die Stichprobengröße ist hinreichend groß, damit der zentrale Grenzwertsatz greift.
    • Ein-Stichproben-T-Test wird oft verwendet, wenn die Populationsstandardabweichung unbekannt ist und nur die Stichprobe vorliegt.
  2. Freiheitsgrade:
    • Beim Ein-Stichproben-T-Test entspricht die Freiheitsgradzahl (df) = n – 1.
  3. Effektgröße:
    • Zusätzlich zum p-Wert solltest du prüfen, ob die beobachtete Differenz praktisch relevant ist. Oft wird dafür z. B. Cohen’s d herangezogen.
  4. Datenqualität:
    • Mögliche Ausreißer oder stark schiefe Verteilungen können die Aussagekraft des Tests beeinträchtigen.
  5. Signifikanz vs. Relevanz:
    • Ein signifikanter Unterschied (p < α) heißt nicht unbedingt, dass dieser Unterschied in der Praxis groß oder relevant ist.

7. Zusammenfassung

  • Eingabe: Wähle eine Eingabemethode (Summary-Daten, manuelle Eingabe oder Datei-Upload). Gib μ₀, α, Testart ein.
  • Berechnung: Der Rechner bestimmt aus x̄, s und n den T-Wert und den zugehörigen p-Wert (für den ausgewählten T-Test).
  • Interpretation:
    • p < α → H₀ ablehnen → Die Daten deuten auf einen signifikanten Unterschied hin.
    • p > α → H₀ beibehalten → Kein ausreichender Nachweis gegen H₀.

Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung kannst du deinen Ein-Stichproben-T-Test-Rechner optimal nutzen, die Ergebnisse ordnungsgemäß interpretieren und deine statistischen Befunde klar präsentieren. Achte darauf, ob die Voraussetzungen (v. a. Normalverteilung bzw. ausreichend große Stichprobe) für einen T-Test in deinem Fall erfüllt sind, und ergänze gegebenenfalls eine inhaltliche Bewertung der Ergebnisse (z. B. Effektgröße).